Nach einem Winter mit viel Schnee machen wir uns im Juni auf eine Nacht im Zelt. Mit der S-Bahn geht es von Dübendorf in Richtung Glarus, unterwegs kaufen wir noch unseren Proviant und starten motiviert in einen schönen Frühsommertag.
Der Weg führt von Glarus über einen sanften Anstieg in den Wald, wir folgen den Wegweisern für den Klöntalersee. Bereits etwas verschwitzt kommen wir auf dem Plateau mit dem See an und gehen kurz entlang der Strasse zum Campingplatz, der idyllisch am Südufer des Sees liegt. Auf dem flachen Weg können wir ausschreiten, bevor es Ende See etwas unwegsamer und auch wieder steiler wird. Nach dem See machen wir eine kurze Rast, bevor es weiter bergauf geht. Da die Strasse nach Muothathal noch Wintersperre hat, ist wenig los und so steigen wir höher und stauen über die hohen Schneemauern, die jetzt im Juni noch die Strasse säumen.
Kurz nach der Passhöhe finden wir auf der Schwyzer Seite ein geschütztes Plätzchen für unser Zelt, inklusive Bächlein und Feuerholz. Perfekt. Wir richten uns ein und kochen einen Topf voll sehr verdienter Pasta – dazu ein Glas Rotwein für die Bettschwere und kuscheln uns bald gemütlich in den Schlafsack.
Nach einer (mehr oder weniger) erholsamen Nacht machen wir uns am nächsten Tag auf den Abstieg nach Muothathal. Der Weg, der teilweise gepflastert ist von grossen Steinblöcken, stammt noch aus der Zeit, als der Russische General Suworow 1799 durch die Schweiz zog. Wir ziehen so schnell wie möglich nach unten. Nicht, weil die Landschaft nicht zum Verweilen einladen würde, sondern weil die Regenfront näher zieht. So schaffen wir es gerade noch zum Bus, bevor es auf dem Weg nach Schwyz wie aus Eimern giesst.