Schweizer Berg-Tour | Mai 2021

Im Mai 2021 hat Corona noch grosse Teile Europas und der Welt im Griff. Unter anderem sind auch unsere Nachbarländer wie Deutschland, Österreich oder Italien betroffen; das Reisen ist erschwert, teilweise sogar unmöglich. Für einen zweitägigen Ausflug mit der HB-SGI, einer Eclipse, fielen somit schon einige Wunschziele weg. Auch das Wetter zeigte sich nicht von seiner prächtigsten Seite: Für Sonntag war starker Föhn angesagt, was uns die Freude am Süden etwas vermieste.

Unter diesen Voraussetzungen machten wir aus der Not eine Tugend und entschieden uns für eine abgespeckte Variante: eine eintägige Tour de Suisse.

Während wir im Flachland schon den Frühling erlebten, war hoch oben in den Bergen noch immer tiefster Winter. Wir blickten auf verschneite Gipfel, auf denen Skitourengänger im Zickzack dem Gipfel entgegen zogen und schier endlose Weite der Alpen – aber schaut selbst!

Das Routing planten wir vom Birrfeld via Zürich (inkl. CTR Crossing) über die Churfirsten – Arosa – Albula nach Samedan, damit Oliver seine „Zulassung“ auf dem Flugplatz Samedan mit einer Landung gleich erneuern konnte (wäre noch bis Juli gültig gewesen).

Nachdem wir kurz nach dem Start mit dem Tower Zürich in Kontakt waren und den Flughafen Zürich im Tiefflug queren durften, überflogen wir schon bald den Speer, den wir im Herbst 2020 zu Fuss von Ziegelbrücke nach Ebnat Kappel überquert haben. Jetzt versank der Gipfel im tiefem Schnee und die anstrengende Tour an einem herrlich herbstlichen Novembertag liegt weit zurück. Und wenn wir schon in dieser Ecke unterwegs waren, wurde auch gleich noch der Selun von oben erkundet.

Die Berge rund um Arosa haben wir in den letzten 13 Jahren schon fast alle bestiegen, heute schauten wir uns die Lage mal wieder aus der Vogelperspektive an. Die Wege, die wir im Winter noch spaziert sind, waren grösstenteils noch schneebedeckt, aber man sah den Frühling schon am halb aufgetauten Obersee und an den schneefreien Südhängen.

Birrfeld – Samedan, 129 NM

In Samedan war nur ein kurzer Stop and Go (wenn möglich mit Kaffee) vorgesehen, bevor die Reise weiter über den Julier und das Misox nach Locarno ging. Viel länger hätten wir dann sowieso nicht bleiben wollen, da uns der Wind im Oberengadin eiskalt um die Ohren pfiff. So flogen wir nach einem schnellen Coffee to go von der Tankstelle in Richtung Maloja ab, drehten noch einmal über dem Flugplatz, um Höhe zu gewinnen und kurvten dann entlang hohen Bergen, auf denen schon die Skitourengänger ihren Gipfelsieg feierten, ins Tessin.

Die Ankunft in Locarno war für Mittag vorgesehen – inkl. Pizza-Pause! Der Spaziergang und die zusätzliche Gelato-Pause am See in Tenero waren zwar nicht geplant, dennoch höchst willkommen 🙂

Samedan – Locarno, 63 NM

Die Heimreise sollte uns ausholend über die Berge führen, um noch etwas Flugzeit zu generieren: so entschieden wir uns für die Route Locarno – Maggiatal – Gotthard – Grimsel – Meiringen – Thun – St. Petersinsel – Birrfeld. Es war sehr viel los in der Luft und wir waren permanent damit beschäftigt, Himmel und Horizont auf andere Flugzeuge zu scannen. Die Route über die Gletscher des Berner Oberlands blieb uns leider verwehrt, die Eclipse schaffte die benötigte Höhe mit dem einsetzenden Föhnwind nicht. So drehten wir nach Meiringen ab und genossen den Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau zu unserer Linken und den türkisen Brienzersee unter uns.

Locarno – Birrfeld – 169 NM

Alles in allem war es eine gute Auffrischung der Schweizer Geografie, die erst noch viel günstiger als geplant ausgefallen ist (kein Hotel, keine PCR-Tests etc.) 🙂

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